Montserrat - Klettern in Spanien

Kloster Montserrat

Lage

40 Km nordwestlich von Barcelona (Karte 250kb)

Zufahrt

Autobahn A7/E15 bis Barcelona, weiter auf der A18 Richtung Terrassa/Manresa bis Ausfahrt 12 und weiter Richtung Monistrol di Montserrat.

Info

Führer
Karten
Literatur
Internet Ressourcen (Stand März 2004)

Beschreibung

Montserrat ist einerseits ein kleines Mittelgebirge, andererseits ein Kloster, eingelagert in die Felsen. Entsprechend groß ist die Zahl der Touristen und auch der Pilgerer, besonders am Wochenende. Geparkt werden kann direkt am Kloster, ein Zeltplatz befindet sich etwas abseits (etwa in der Mitte zwischen dem Kloster und dem Aufnahmestandpunkt des Fotos oben). Das Kloster liegt auf etwa 700 Meter Höhe und die Gipfel reichen bis etwa 1200 Meter hoch. Im Frühjahr kann es noch recht kalt sein, insbesondere wenn der Wind kräftig weht.

Es handelt sich um ein Superklettergebiet. Allerdings nur, wenn man Konglomeratgestein mag. Die meisten nennen es 'senkrechter Kartoffelacker', aber ich war begeistert. Das Gestein ist fester, als es auf den ersten Blick aussehen mag, ausgesprochen brüchige Zonen habe ich kaum einmal gesehen. Natürlich bricht hin und wieder mal ein Kiesel aus, aber uns ist das nie passiert, kann also nicht so häufig sein. Allerdings ist es mir passiert, das mir ein Steg, der zwischen zwei ausgebrochenen Kiesel stehengeblieben war, ausbrach, als ich ihn piazmäßig belastete. Der war aber wirklich winzig und ich haben dabei gelernt, das man kleine Gegenstände beim Sturz nicht losläßt!

SportkletterbereichDas Gebiet hat zwei Gesichter, das Sportklettergesicht und das Alpine Gesicht. Das Sportklettergebiet befindet sich auf dem Plateau oberhalb des Klosteres. Die Felsen, die unmittelbar über dem Kloster aufragen, dürfen nicht beklettert werden. Auf dem Foto oben deutlich erkennbar ist z. B. der Elefant als einer der am höchsten aufragenden Zacken. Die Klettereien sind kurz bis zu etwa 5 Seillängen ab Schwierigkeit 6a, dazwischengestreut auch gelegentlich etwas leichteres, besonders am 'El Goro Frigi'. Die Touren sind, soweit ich das beurteilen kann, alle gut mit Bohrhaken abgesichert.

Alle Hohen WändeDas alpine Gebiet wird durch den Nordostabbruch des Mittelgebirges gebildet. Dort fallen die Wände bis zu 300m senkrecht ab. Man folgt zunächst der Autostraße und hält sich dann links auf einem Fahr-/Fußweg oberhalb der Straße, an einem kleinen Friedhof vorbei und muß sich dann noch 200hm durch die Macia zum Fuß der Felsen schlagen. Leider hat ein Brand vor einigen Jahrzehnten die Vegetation völlig zerstört und als erstes sind nahezu ausschliesslich stachlige Gewächse nachgewachsen, so das feste Kleidung dringend angeraten ist. Hat man dieses Hindernis aber erstmal überwunden, steht man hiervor (Bild rechts). Links die Nadel des 'Cavall Bernat', dann die 'Paret dels Diables' mit den großen Dächern und schliesslich rechts der Bildmitte die 'Paret de l'Aeri' mit einer aufgegebenen Seilbahnstation am Gipfel. Im Allgemeinen kann man sagen, das die Erschliesser bis etwa 6a/6b freigeklettert sind und dann mit technischer Kletterei weitergemacht haben (bis zu A5, wobei mir nicht völlig klar ist, ob damit die in Deutschland oder die in USA übliche Bewertung gemeint ist). Einige Routen sind saniert, andere warten noch darauf. Der Fels ist hakenabweisend und rißarm, trotzdem sollte ein Satz Friends und Keile nicht fehlen. Die Keile benötigt man auch noch für andere Dinge. Die Spanier haben häufig ein Art (ziemlich dünner) Haken geschlagen, die nur einen Kopf ähnlich eine Niete hat (buriles). Normalerweise muß darüber eine Lasche (chapas) gezogen werden, in die dann der Haken geklinkt wird. Aber wer hat schon solche Laschen. Da bewähren sich die (Drahtkabel)Keile sehr gut! Man zieht den Keil zurück, legt die entstehende Öse über den Haken und drückt zur Stabilisierung den Keil an den Haken. Funktioniert wunderbar!